Fossile Brennstoffe sind keine erneuerbaren Energieträger

Sind fossile Brennstoffe erneuerbare Energiequellen? Wir prüfen die Theorie der abiogenetischen Erdölentstehung und die wissenschaftlichen Fakten.

Autor: Sonja Bart

Die Behauptung

In sozialen Medien kursiert die Behauptung, dass Erdöl kein endlicher Rohstoff sei, sondern tief in der Erde ständig neu entstehe.

Unser Fazit

Die Theorie der „abiogenetischen Entstehung von Erdöl“ konnte wissenschaftlich nie bewiesen werden. Erdöl entsteht aus Biomasse und ist somit ein endlicher Rohstoff, dessen Entstehung Jahrmillionen dauert.

In der Klimadebatte über fossile Brennstoffe tauchen immer wieder überraschende Theorien auf. Eine davon ist, dass Erdöl nicht aus Biomasse entsteht, sondern durch geologische Prozesse tief in der Erde gebildet wird. Diese als „abiogenetische Erdölbildung“ bezeichnete Theorie besagt, dass Erdöl sich ständig erneuert und somit eine unerschöpfliche Quelle darstellt. Aber was steckt wirklich hinter dieser Theorie?

Verbreitete Behauptungen über fossile Brennstoffe

Anhänger der „abiogenetischen Erdölentstehung“ vertreten die Ansicht, dass Erdöl durch chemische Reaktionen tief unter der Erdoberfläche unabhängig von organischem Material entsteht. Diese Vorstellung wird häufig benutzt, um die Endlichkeit fossiler Brennstoffe zu leugnen und den Umstieg auf erneuerbare Energien als unnötig darzustellen. In sozialen Medien wird diese Theorie regelmäßig verbreitet und findet Zustimmung bei Menschen, die an unbegrenzte fossile Ressourcen glauben.

Fossile Brennstoffe sind keine erneuerbaren Energieträger - Screenshot aus den sozialen Medien
Screenshot aus den sozialen Medien

Bewertung der Behauptungen

Die Vorstellung, Erdöl sei ein unerschöpflicher Rohstoff, widerspricht gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Nach heutigem Wissensstand entsteht Erdöl aus organischem Material wie Algen und Mikroorganismen, das über Jahrmillionen unter Druck und Hitze in Erdöl umgewandelt wird. Diese Prozesse benötigen sehr lange Zeiträume und spezifische geologische Bedingungen, was Erdöl zu einem endlichen Rohstoff macht.

Fakten zur Entstehung von Erdöl

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Erdöl aus abgestorbenem organischem Material entsteht, das sich auf dem Meeresboden ablagert. In sauerstoffarmer Umgebung bleibt dieses Material unzersetzt und bildet Faulschlamm. Im Laufe von Jahrmillionen wird dieser Schlamm unter hohem Druck und hohen Temperaturen in Erdöl und Erdgas umgewandelt. Diese Prozesse sind gut dokumentiert und stellen einen allgemeinen Konsens unter den Wissenschaftlern dar.

Die Theorie der „abiogenetischen Erdölentstehung“ konnte dagegen empirisch nie bestätigt werden. Es gibt zwar einige Veröffentlichungen, die diese Theorie stützen wollen, aber neuere Forschungen haben sie widerlegt. Im Erdöl finden sich zahlreiche organische Verbindungen, die auf einen biologischen Ursprung hindeuten. Geochemische Analysen und Fossilbelege unterstützen die biotische Entstehung von Erdöl und widerlegen die Idee einer kontinuierlichen abiogenetischen Bildung.

Weiterführende Informationen

Die Idee eines geologischen Ursprungs von Erdöl wurde bereits im 19. Jahrhundert diskutiert, unter anderem von Wissenschaftlern wie Dmitri Mendelejew. Die moderne Forschung hat jedoch gezeigt, dass Erdöl hauptsächlich aus organischem Material gebildet wird. Die chemischen Eigenschaften und das Vorkommen von Erdöl weisen eindeutig auf biologische Prozesse hin. Erdölvorkommen finden sich in Sedimentgesteinen und stehen in direktem Zusammenhang mit fossilen Überresten, was die biotische Theorie weiter stützt.

Fazit

Die Theorie der „abiogenetischen Erdölentstehung“ ist wissenschaftlich nicht haltbar und steht im Widerspruch zu den umfangreichen Belegen für die biotische Erdölentstehung. Erdöl ist ein endlicher Rohstoff, dessen Entstehung Jahrmillionen dauert. Diese Erkenntnis unterstreicht die Notwendigkeit des Umstiegs auf erneuerbare Energien für eine nachhaltige Energiezukunft.

Quelle: dpa

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