Ein Drittel der TV-Werbung unterstützt den Klimawandel

Der problematische Zusammenhang zwischen Werbung und Klimawandel

Autor: Sonja Bart

Eine umfassende Studie der Universität Leipzig hat ergeben, dass fast ein Drittel der deutschen TV-Werbung für Produkte wirbt, die erheblich zum Klimawandel beitragen. Dieser Befund wirft nicht nur ein schlechtes Licht auf die Werbewirtschaft, sondern stellt auch die Einhaltung des Medienstaatsvertrages vor große Herausforderungen.

Methodik und Ergebnisse

Das Forscherteam um Uwe Krüger analysierte insgesamt 9.779 Werbespots großer deutscher Fernsehsender und auf YouTube, um den CO₂-Fußabdruck der beworbenen Produkte zu ermitteln. Katharina Forstmair, eine der Autorinnen der Studie, erklärt: „Wir haben festgestellt, dass 30,3 % der Spots die Zuschauer zum Kauf klimaschädlicher Produkte animieren“. Besonders alarmierend ist, dass Werbung für Produkte wie Schokolade, Autos und Drogerieartikel, die oft als harmlos wahrgenommen werden, in Wirklichkeit eine erhebliche Umweltbelastung darstellen.

Irreführender Einsatz von Natursymbolik

Ein besonders kritischer Aspekt, den die Studie hervorhebt, ist die Verwendung von Naturbildern in der Werbung für klimaschädliche Produkte. Alexandra Hilpert, eine weitere Autorin der Studie, kritisiert diese Praxis scharf: „21 Prozent aller untersuchten Werbespots für klimaschädliche Produkte verwenden Bilder von unberührter Natur und wilden Tieren, was ein klassisches Beispiel für irreführendes Greenwashing ist.“ Diese Taktik erwecke fälschlicherweise den Eindruck, der Kauf dieser Produkte sei umweltfreundlich.

Medienpolitische Konsequenzen

Die Ergebnisse der Studie sind eine klare Aufforderung an die Medienpolitik, regulierend einzugreifen. Werbung, die klimaschädliche Produkte anpreist, muss kritisch hinterfragt und gegebenenfalls eingeschränkt werden, um die Einhaltung der klimapolitischen Ziele zu unterstützen und eine transparente Information der Verbraucher zu gewährleisten.

Häufig gestellte Fragen und Antworten

FrageAntwort
Wie viele Spots wurden analysiert?Insgesamt wurden 9.779 Werbespots untersucht.
Welcher Prozentsatz der Spots war problematisch?30,3 % der Spots bewarben klimaschädliche Produkte.
Welche Art von Produkten wurde am meisten beworben?Vor allem Süßwaren, Autos und Drogerieartikel.
Was bedeutet Greenwashing in diesem Kontext?Greenwashing bezeichnet die Praxis, Produkte fälschlicherweise als umweltfreundlich darzustellen, um ein besseres Image zu erzeugen.
Welche Maßnahmen werden empfohlen?Die Studie empfiehlt strengere Werberichtlinien und eine klarere Kommunikation der Umweltauswirkungen der Produkte.

Fazit

Die Studie der Universität Leipzig macht deutlich, dass zwischen der Werbepraxis und den klimapolitischen Zielen eine große Lücke klafft. Es ist an der Zeit, dass Verbraucher und Politik aktiv werden. Unterstützen Sie Initiativen, die sich für eine transparente und umweltbewusste Werbung einsetzen.

Quelle: pressetext.com

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